Helvetische Herausforderungen

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Beschreibung

Vor Herausforderungen sind wir immer wieder gestellt. Ohne sie wäre Freiheit nicht denkbar. Auch die Herausgeber dieses Buches fühlten sich, was die Entwicklung der Schweiz betrifft, herausgefordert. Angriffe von aussen, Kritik von innen liessen ein Spannungsfeld entstehen, das nach neuen Ideen ruft. Das Neue liegt indessen nicht einfach im gerade herrschenden Zeitgeist, im «letzten modischen Schrei», es kann auch dort zu finden sein, wo man bisher Geschaffenes, das einen überzeitlichen Charakter trägt, neu betrachtet und auf die aktuellen Verhältnisse bezieht. Aus diesem Anlass ist eine Art Lesebuch entstanden.

Drei Autoren des 19. Jahrhunderts führen in die Welt unsere Zeitepoche ein: Heinrich Pestalozzi, Ignaz Troxler und Johanna Spyri. Das Trio kündet einige wesentliche Leitmotive an, welche die moderne Schweizer Literatur charakterisieren: die pädagogische Mission des Schriftstellers; die Synthese von Humanismus und Heimatliebe, von Mensch und Bürger, wie sie etwa die Dichterin Maria Waser und der Philosoph Troler formuliert und vorgelebt haben; und nicht zuletzt der Natur- und Bergmythos Heidi. Auf den eminent schweizerischen Bergmythos stossen wir gleich bei sechs Autoren. Er dominiert auch im Bildteil. Wie seine Kollegen Ferdinand Hodler und Giovanni Giacometti hat auch Cuno Amiet als Bergmaler zeitlos Gültiges und Urschweizerisches geschaffen. Charles Ferdinand Ramuz, der grosse welsche Dichter, hat einmal von Cézannes provenzalischen Landschaftsbildern gesagt: «C’est tellement la Provence que ce n’est plus la Provence.» Ob diese Steigerung vom Regionalen, Nationalen zum Universellen, Allgemeinmenschlichen auch einigen Schweizer Künstlern und Schriftstellern geglückt ist, mag jeder Leser selbst entscheiden.

Wer die Krisen- und die Kriegsjahre erlebt und diese Bewährungsproben so aktiv und mutig bestanden hat wie etwa Elsie Attenhofer und Karl Schmid, darf den Titel Jahrhundertzeuge für sich beanspruchen. Nicht weniger als 17 Autoren verkörpern die sog. Aktivdienstgeneration, welche auf diesen Seiten als Schweizer und als Weltbürger in Erscheinung treten. Bei aller Verschiedenheit der Temperamente und der Thematik betrachten sich die Verfasser der Erzählungen, Gedichte, Essays und autobiographischen Skizzen als Schweizer Bürger.

Andreas Dollfuss, Paul Rothenbühler (Hrsg.): «Helvetische Herausforderungen – Eine Anthologie von 24 Schweizer Autoren», 190 Seiten, mit farbigen Bildern von Cuno Amiet und Karl Walser, Rothenhäusler Verlag